Sonntag, 7. Dezember 2008

Reifezeiten

Am 7. Dezember beging Mika im Kreis von Freunden und Verwandtschaft seinen 30. Geburtstag. Als "Attraktion" hatte Mika einen 30 Jahre alten Silvaner Weisswein von der Mosel bei Ebay ersteigert.

Spannend war nun die Frage ob die 30 Jahre dem Wein zur Vollendung verholfen hatten oder ob sie den lieblichen Saft zu Essig werden ließen.

Bevor das Rätsel gelöst werden soll, eine kleine Zwischennote:

Regt das Schicksal des Weines nicht auch Selbstreflexionen an? Haben die Jahre mich reifer werden lassen? Bin ich genießbarer für andere Menschen geworden? Ist mein Leben ein Stück mehr dem Leben Jesu ähnlicher geworden- der ja in mir lebt? Oder haben Jahre des Kampfes und der Persönlichkeitsbildung die Süße der Jugend in die Bitterkeit des Erwachsenendaseins gewandelt?

Beim Wein geht es in dieser Frage einerseits um eine fachgerechte Lagerung. Also um die äußeren Umstände. Andererseits geht es aber auch um die Qualität der Beeren, denn deren Fruchtsäuren arbeiten auch während der Lagerung. Analog hängt auch das Reifen eines Menschen von äußeren Faktoren und einem selbst ab.
Äußerer Faktor sind nicht nur Lebensumstände und Mitmenschen- es ist auch der Einfluss und die Beziehung zu Gott, die eine Persönlichkeit prägen. Immanenter Faktor ist dagegen der eigene Wille, der Gutes oder auch Schlechtes veranlassen kann, je nachdem ob er sich selbst (Römer 7) oder Gottes Einfluss (Römer 8) folgt. Kleine und auch größere Entscheidungen sind also gefragt und beeinflussen den Weg zur Reife (Gottes Ziel) oder zu einem faden Leben (EGO) ohne merklichen Tiefgang und möglicherweise auch einer widerlichen Geschmacksnote.

Soweit mal die Zwischennote!

Das Experiment glückte- der Wein hatte an sich gearbeitet und entwickelte ein feines Sherry- Aroma. Es gab kaum Schwebstoffe und die Farbe war quasi bernsteinfarben. Auch die unabhängige Meinung anderer Geburtstagsgäste bescheinigte dem Experiment Erfolg.

Auch wenn es für Bilanzen noch recht früh ist, kann ich an meinem Leben diverse Reifeprozesse ausmachen, die ich mehrheitlich der Zuwendung meines Herrn Jesus Christus verdanke. Andere Prozesse sind am Laufen. Weitere werden folgen.

Möge mein Leben etwas sein, an dem Gott weiter seine Größe verherrlichen kann.

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