Donnerstag, 17. Januar 2008

Zuwanderung als Hoffnungszeichen


Hier ein paar Gedanken, die dem Trend der Abwanderung fähiger Menschen aus Nordostdeutschland entgegenwirken sollen.

Schon in meiner Examensarbeit im Theologiestudium stieß ich auf das gesellschaftliche Problem der Abwanderung junger Ostdeutscher in den "Westen". Dieser "Humankapitalverlust" läßt ganze Landstriche ausbluten, denn wer einmal von hier weggegangen ist, der FEHLT seitdem und die Chance, dass ein anderer seinen Platz ausfüllt ist äußerst gering.

Gerade die gebildeteren Schüler sind von der Abwanderung betroffen, denn Studieren kann man bislang in der Uckermark nicht:) Damit könnte es mittelfristig zu einem problematischen Ungleichgewicht zwischen Menschen mit weniger Bildung, die weniger Strategien zur Krisenbewältigung haben und gebildeteren Menschen kommen, welche durch Innovationen etwas zur Verbesserung der Verhältnisse hier beittragen könnten.

Wenn die jungen Leute wegziehen, dann wirkt sich das negativ auf die Nachwuchsrate der Region aus. Irgendwann wird es sich hier für einen Allgemeinmediziner gar nicht mehr lohnen eine Praxis aufzumachen, weil er zuwenig Patienten zu betreuen haben wird.

Spannend fand ich in den letzten Tagen die Lektüre des Buches "Minimum" von Frank Schirrmacher. Wenn man mal die häufigen evolutionstheretischen Argumentationsgebäude ausblendet, bleibt trotzdem eine recht ernstzunehmende Skizze der Gesellschaftsform auf die wir Deutschen zusteuern.

Und das bringt mich zu dem Hauptgedanken des Essays: "Als Christ muß ich Zeichen der Hoffnung setzen". Nach Frank Schirrmacher würde das primär bedeuten so viele Kinder wie möglich in die Welt zu setzen und auch noch gut zu erziehen. Dazu mein AMEN und das Bibelzitat aus Gottes Mund "Seid fruchtbar und mehret euch"

Allerdings ist damit noch nicht automatisch etwas gegen den Humankapitalverlust (auch BrainDrain genannt) getan. Für dieses Problem scheint mir die Lösung aus der Geschichte zu kommen. Die Karte links zeigt die Konzentration französisch reformierter Christen die um 1680 als Glaubensflüchtlinge in Preußen angesiedelt wurden. Gerade unsere Gegend zeugt stark von dieser Politik des preußischen Königs der dadurch sehr viele fähige Handwerker in sein Reich importierte.

Ich nenne das Ganze gerne "Frischzellenimport". Auch heute müßten qualifizierte Menschen mit frischen Ideen neu in unserem schönen Landstrich angesiedelt werden. Land und Immobilien sind hier verhältnismäßig billig- warum sollten sich also nicht Menschen hier ansiedeln, die in Jobs arbeiten, die nicht stark standortabhängig sind. Ein Informatiker könnte bei uns im "Grünen" seine Skripte schreiben, ein Grafiker könnte sich seine Inspirationen aus der blühenden Natur holen. Und und und...

Wenn diese Menschen obendrein noch eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus hätten, dann könnten sie wirkliche Hoffnung weitergeben. Sie könnten für ihre entchristlichte Umwelt ein Modell darstellen, wie Leben vor und durch Gott gelingen kann.

Ich hoffe und bete, dass ich dabei sein werde, wenn diese Region aus der Abwärtsspirale herauskommt und viele kleine und große Hoffnungszeichen die Menschen erreichen.

P.S. Mehr zum Brain Drain gibt es u.a. unter http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/127024/

Nachtrag vom 9.9.2008: " unter folgender Homepage kannst du das Thema mit Perspektive auf Brandenburg vertiefend weiterverfolgen:

2 Kommentare:

ines hat gesagt…

Guter Gedanke.
Wir erleben hier auch immer mal wieder, dass jeder, der wegzieht, eine riesige Enttäuschung hervorruft.

Zuwanderung bedeutet auch hier in Sachsen-Anhalt Hoffnung pur.

LG Ines

Anonym hat gesagt…

das erinnert mich daran, euch mal besuchen zu kommen... ;-)